review:
Stephan Behn |
Ich muß anderen Kritikern in ihrer Euphorie
über Wolfram Spyra beipflichten, denn Spyra versteht es wie
kein zweiter auf wirklich exzellente Weise, sanft dahinfließende
Rhytmen mit betonten Beats zu paaren und mit ausgefeilten
Arrangements sowie anspruchsvollen Melodieführungen zu kombinieren.
Musik, die berauscht und Sucht nach mehr aufkommen läßt. |
"My Little Garden..." wurde von ihm im Sommer
´97 eingespielt und ist eine Delikatesse zeitgenössischer
Elektronik. Was ein Kritikerkollege einmal so treffend mit
"feingewebter Elektronik" umschrieb, kann auf diesem Album
von der ersten bis zur letzte Sekunde in Vollendung genossen
werden. |
Spyra hat diese Platte in 2 "Zonen" unterteilt,
die jeweils aus drei Stücken bestehen. Die beiden mittleren
Titel "Subterranean Gardens" und "Supernatural Gardens" sind
der ruhende Pol einer jeden Zone und können fast nicht mehr
als Musik bezeichnet werden. Vielmehr werden bei beiden Titeln
atmosphärisch dichte Stimmungsbilder einer imaginären Vegetationslandschaft
erzeugt, wobei jedes Geräusch, jeder Ton und jede Note bis
auf´s i-Tüpfelchen sensibel und feinsäuberlich komponiert
zu einem individuell bebilderten Film im Kopf des Hörers verschmelzen. |
Eingerahmt werden beide Kernstücke durch
jeweils 2 Titel, die mit Spannung und Dynamik einen Sog erzeugen,
der sofort gefangen nimmt. |
Dabei werden perlend kristalline, fast zerbrechliche
Sounds mit fesselnden, leicht dahingleitenden Grooves unterlegt
und mit wunderbaren Melodiebögen überspannt. Eigentlich nicht
mehr zu übertreffender elektronischer Hochgenuß und für mich
das Kreativste und Ausgereifteste, was dieses Genre derzeit
zu bieten hat. |
Gute Musik ist nicht immer subjektiv bzw.
Geschmackssache; Die Musik von Wolfram Spyra muß man einfach
mögen und für "My Little Garden Of Sounds" gibt´s von mir
die uneingeschränkte Höchstwertung: 1+ |
Stephan Behn |